Die Linke: Presse­stimmen zur alleinigen Partei­leitung von Janine Wissler.


Wissler wills wissen: Die Linke-Vorsitzende Janine Wissler will nach dem Rücktritt von Susanne Hennig-Wellsow am Mittwoch die Partei allein leiten. Es ist eine bittere und wichtige Selbsterkenntnis, dass Hennig-Wellsow nach 14 Monaten Amtszeit das Handtuch wirft, Matthias Deiß, Leiter des ARD-Hauptstadtstudios. "Ostalgie, Nostalgie, linksliberaler Lifestyle - die Linke bleibt zerstritten", so Deiß. Der Partei falle auf die Füße, dass sie zu sehr mit sich selbst als mit dem Wähler beschäftigt ist. Die Linke steckt nun "endgültig in der schwersten Krise ihrer Existenz", schreibt "nd"-Journalist Wolfgang Hübner. Der Rücktritt Hennig-Wellsows verstärke die prekäre Situation der Partei, die "selbstzerstörerisch von einer Krise zur nächsten" stolpere.

Wissler habe von den Vorwürfen über sexuelle Übergriffe in der Partei, die u.a. ein Grund für Hennig-Wellsows Rücktritt sind, gewusst und nicht reagiert, schreibt der Spiegel. Deshalb gebe es Zweifel an Wissler als Vorsitzende. Der "Spiegel" führt aus: "Wissler könnte jene Eigenschaft auf die Füße gefallen sein, für die sie innerparteilich bisher geachtet wurde": sie meide Konflikte und wolle ausgleichend wirken.

Am Mittwochabend fordert der Parteivorstand, beim Parteitag im Juni die Parteispitze neu zu wählen, schreibt die "Süddeutsche Zeitung". Jedoch: "Mit neuen Köpfen" allein werde "der Partei der Neustart nicht gelingen". (Foto: Picture Alliance / Jens Krick)
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