“Die Lockdown-Macher”: “Bild” erntet erneut Kritik für Corona-Berichterstattung.


Die Hass-Macher: Die "Bild" handelt sich erneut Kritik für ihre Corona-Berichterstattung ein. Am Samstag wetterte das Blatt online und in der gedruckten Ausgabe unter dem Titel "Die Lockdown-Macher" gegen die Wissenschaftler Viola Priesemann, Dirk Brockmann und Michael Meyer-Hermann: Über deren Köpfen prangt in der Print-Version zusätzlich die Schlagzeile "Experten-Trio schenkt uns Frust zum Fest", darunter sind Geschenk-Pakete mit den Aufschriften "Geschenke-Kauf 2G", "Familienfest nach Corona-Regeln" und "Kino-Verbot für Ungeimpfte" zu sehen.

Gegenwind bekommt die "Bild" nun u.a. von Politökonomin Maja Goepel, die in dem Bericht eine "Gefahr für die Freiheit von Wissenschaftlerinnen, nach bestem Wissen zu beraten" sieht. Sie fordert eine Klarstellung vom Presserat und der Politik. Virologe Christian Drosten, bekanntermaßen kein großer Verfechter der "Bild"-Zeitung, pflichtet Goepel bei und halte es "ebenfalls für geboten, dass die Politik sich zu dieser Darstellung richtigstellend positioniert, um die betroffenen Wissenschaftler zu schützen".

Besonders brisant: Der "Bild"-Bericht erschien nur wenige Stunden nach einem Fackel-Aufmarsch von Corona-Gegnern vor dem Wohnhaus der sächsischen Gesundheitsministerin Petra Köpping. "Das muss man auch erst mal bringen wollen und das noch im vollen Bewusstsein beim Blick auf das eigene Portal", twittert Medienjournalist Daniel Bouhs einen Screenshot von der "Bild"-Startseite. "Sie hätten gleich Zielscheiben auf die Köpfe photoshoppen können", kommentiert der Autor Malte Welding.
rnd.de, bild.de