Die “Süddeutsche Zeitung” bringt Antritts-Interview von “Bild”-Chefredakteur Johannes Boie.

Alte Bekannte: Die "Süddeutsche Zeitung" sichert sich wenig überraschend das Antritts-Interview mit Ex-Kollege und Neu-"Bild"-Chefredakteur Johannes Boie. Boie betont, die jüngsten Ereignisse hätten "viele mitgenommen", er habe trotz "gedämpfter Stimmung" aber "ein schönes Willkommen" gehabt. Er widerspricht Äußerungen, "Bild" sei vor allem von Männern dominiert und verspricht gleichzeitig, künftig "keinen Millimeter Machtmissbrauch" zu dulden. Die Ausrichtung der Zeitung soll sich nicht grundlegend ändern, auch wenn in der Vergangenheit Fehler passiert seien – etwa das Zeigen unverpixelter Bilder eines Mordopfers. Für die Zukunft wünscht Boie sich, "dass die Leser öfter lachen".
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"Ich möchte schnelle Erfolge. Klar ist jedoch auch, das ist keine Sache von Wochen, sondern mindestens Monaten."

sagt Boie zum Thema, wie lange die "Aufräumarbeiten" in der Redaktion dauern werden.

"Das Feldbett stand hier, wo jetzt mein Schreibtisch steht. Da ich keine Vergangenheit als Kriegsreporter habe, passt es zu mir nicht wirklich."

beantwortet er die Frage, wo Julian Reichelts legendäre Bettstatt stand.

"Die Leute wissen, dass ich eine Zeitung machen kann und dass ich eine Zeitung verkaufen kann."

kontert Boie die Spitze, er habe bisher keinen "Bild"-Stallgeruch.

"Selbstverständlich gehe ich auch ins Fernsehen zu Bild TV."

kündigt er seine künftige Bildschirm-Präsenz an.