DOSB-Beschäftigte werfen Präsident Alfons Hörmann eine “Kultur der Angst” vor.


Formtief: Beschäftigte des Deutschen Olympischen Sportbunds (DOSB) werfen Präsident Alfons Hörmann in einem anonym abgesendeten Schreiben eine "Kultur der Angst" vor, bei der "abweichende Meinungen bestenfalls abgebügelt und schlimmstenfalls bloßgestellt" würden. Laut Brief haben sich mehr als ein Drittel der DOSB-Mitarbeiterinnen zusammengefunden, um über Vorgänge und Verhaltensweisen zu sprechen, die Personen "mental und psychisch über die Grenze des Belastbaren" gebracht hätten. Das Schreiben benennt Vorfälle, bei denen etwa "Stifte oder sonstige Gegenstände" geworfen worden seien, etliche Angestellte hätten aufgrund solcher Verhaltensweisen gekündigt oder befänden sich in psychotherapeutischer Behandlung. Zudem kritisiert der Brief das Corona-Management des DOSB. Konkret heißt es: "Uns Mitarbeiter*innen ist kein Meeting im 'Haus des Sports' bekannt, in dem Alfons Hörmann eine Maske getragen hätte".

Der offene Brief ist an Präsidium und Vorstand des DOSB sowie den Betriebsrat gerichtet und ging zeitgleich einigen Journalistinnen zu. Der DOSB behauptet, das Schreiben sei von einem "Fake-Mail-Account" verschickt worden, was der "Spiegel" als Zeichen interpretiert, der Verband wolle die Absenderinnen diskreditieren. Vielmehr sei der Anbieter Mailfence verwendet worden, den Absenderinnen häufig wählen, wenn sie Wert auf Anonymität legen. Inhaltlich hat sich der DOSB noch nicht zu den Vorwürfen geäußert.
spiegel.de, spiegel.de (Paid), "FAZ", S. 28 (Paid), sueddeutsche.de