DuMont-Vorstand Bauer sorgt sich um “Berliner Zeitung”.

berliner-zeitung-christoph-bauer-600

High Noon in der Hauptstadt: DuMont blickt mit Schaudern von Köln gen Osten, lässt Vorstand Christoph Bauer im Interview von Markus Wiegand durchblicken. Die "Berliner Zeitung" ist knapp an der Abwicklung vorbei geschrammt und wird eigenständig nicht mehr profitabel sein, bekennt Bauer. Derzeit verbrennt sie einen "tiefen einstelligen Millionenbetrag", der Standort Berlin sei für den Verlag aber wichtig. Zukunft sieht Bauer in der Kooperation mit "Berliner Morgenpost" und "Tagesspiegel" – noch mauert das Kartellamt.

Würden Funke oder Holtzbrinck ihre Titel aufgeben, breche der gemeinsam organisierte Zeitungsvertrieb in Berlin zusammen. Die "Berliner Zeitung" kommt in der 3,5-Mio-Metropole inzwischen auf weniger als 100.000 verkaufte Auflage. Sie verliert kräftig, auch weil DuMont viele kostspielige Abo-Aktionen abschafft. Es sei falsch, "jemandem die Zeitung zu schenken, der sie gar nicht will", sagt Bauer. "Ich frage mich manchmal, wer in Berlin überhaupt noch ein Abo wegen der Zeitung abschließt."
"Kress Pro" 7/2016, S. 16-24 (Paid)

Schreibe einen Kommentar