DWDL: HR-Intendant Manfred Krupp kann sich Spots in der ARD-Mediathek vorstellen.

GEZahlte Spots: HR-Intendant Manfred Krupp thematisiert Werbung in öffentlich-rechtlichen Audio- und Mediatheken, um den Rundfunkbeitrag niedrig zu halten, schreibt DWDL. Bei einer Veranstaltung der ARD-Werbung Sales & Services spricht er Werbetreibende direkt an: "Sie sollten sich dafür einsetzen, dass Sie bei uns auch in der Mediathek und in der Audiothek werben dürfen". ARD und ZDF dürfen, anders als in TV und Radio, auf ihren digitalen Plattformen aktuell keine Werbung platzieren. Krupps Forderung rüttelt somit "an einem medienpolitischen Tabu", schreibt Torsten Zarges. Eine Änderung der Richtlinien würde eine Änderung des Medienstaatsvertrags voraussetzen.

Krupp begründet seinen Vorschlag mit einem Rückgang der Beliebtheit des linearen Fernsehens. Er befürchtet, dass dadurch auch die TV-Werbeeinnahmen sinken und damit der Rundfunkbeitrag steigt. Die Sender selbst würden die neue Vermarktungsform selbst nicht anstoßen, da sie "eher schüchtern und zurückhaltend" sind, so Krupp. Aber Firmen und Agenturen "können das zum Thema machen". AS&S-Chefin Elke Schneiderbanger zeigt vor Krupps Rede Zahlen der jüngsten ARD/ZDF-Langzeitstudie Massenkommunikation. Demnach fänden 59 % der Deutschen "Werbung in den Mediatheken von ARD und ZDF okay, wenn es sie denn gäbe".
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