DWDL: Medienanstalten überprüfen die Deutsche Welle.

Schlägt hohe Wellen: Die Medienaufsicht überprüft, ob die Deutsche Welle ihr fremdsprachiges Angebot über MagentaTV abrufbar machen und auf der eigenen Seite einen deutschen Livestream zeigen darf, berichtet Timo Niemeier von DWDL. Die DW hat keine Sendelizenz in Deutschland und würde aufgrund ihrer staatlichen Finanzierung auch keine erhalten – ihr Angebot ist ausschließlich an das Ausland gerichtet. Der Sender sieht darin keinen Widerspruch zur bisherigen Praxis. Der Auslandsauftrag verbiete nicht die Verbreitung der fremdsprachlichen Angebote an in Deutschland lebende Ausländer, sagt ein Unternehmenssprecher – und der deutsche Live-Stream diene der Förderung der Deutschen Sprache, die zum gesetzlichen Auftrag der DW gehört.

Das Verbot des russischen Staatssenders RT in Deutschland erhöht jedoch den Druck auf die Medienanstalten, sich auch mit der DW zu befassen, wenn sie in ihren Entscheidungen konsistent bleiben wollen. "Einem russischen Staatssender wegen fehlender Lizenz den Betrieb untersagten und gleichzeitig den deutschen Auslandssender, der für Deutschland keine Lizenz besitzt und sich ganz klar an das Ausland zu richten hat, ohne Überprüfung weitersenden zu lassen, erzeugt ein schiefes Bild", schreibt Niemeier. (Foto: Christoph Hardt / Geisler-Fotopress / Picture Alliance)
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