Dyn-Chef Christian Seifert muss bei Investigativem nicht der Erste sein.


Sportsfreund: Christian Seifert, Chef des neuen Sport-Streamers Dyn, lässt im "FAZ"-Interview durchblicken, dass sein Dienst die Aufdeckung von Miss­ständen im Sport eher anderen überlasse: "Unser erster Job besteht nicht darin, eine Investigativ­redaktion aufzubauen", sagt Seifert. Das Publikum werde "eine kon­struktiv-kritische Berichterstattung erleben", bei der "selbst­verständlich" auch "substanziell Negatives angesprochen werden muss, wenn es erkennbar ist". Auch wolle Dyn aus einem "schlechten kein gutes Spiel machen, nur weil wir das Produkt nicht schlechtmachen wollen". Es wäre aber "unrealistisch zu erwarten, dass wir als Erste in eine total kritische Doping­bericht­erstattung einsteigen". Wichtiger sei es Dyn, Sportarten so zu präsentieren, "dass sie nicht nur in gewissen Blasen, sondern von vielen Menschen verfolgt werden", im Mittelpunkt solle "die Faszination des Sports" stehen. Auf die Frage, ob der Streaming­dienst, Informationen an die Sport-Redaktionen von Gesellschafter Springer durchstechen werde, stellt Seifert klar: "Wir haben keine Stand­leitung in die 'Bild'-Redaktion", um "eine ganz heiße News" weiterzugeben. Das habe "Bild", so Seifert, aber "auch gar nicht nötig".
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