Eine Studie der Naumann Stiftung beschreibt, wie Putin das Internet gleichschaltet.


Die Putin-Show: Die exilrussischen Geheimdienst-Experten Andrei Soldatov und Irina Borogan untersuchen in einer aktuellen Studie mit dem Titel "Youtube und globale Plattformen- eine neue Kampfzone für russische Journalisten und Blogger", wie Wladimir Putin nach der Gleichschaltung der traditionellen Medien auch die digitalen Medien unter seine Kontrolle bringen will. Sie beschreiben, wie die russische Regierung seit Jahren das Projekt "souveränes Internet" vorantreibt - z.B. durch die Ausstattung der Internetprovider mit Geräten zur Unterdrückung des Datenverkehrs.

Sondergesetze schreiben die Vor-Installation russischer Apps vor und sogar Influencer werden angeheuert, um für die zahlreichen russischen Alternativen für WhatsApp oder YouTube zu werben. Gleichzeitig versuchen die Russen, Google & Co mit gezielten Repressionen und Strafen zum Rückzug zu zwingen. Spätestens nach Einmarsch der russischen Armee in die Ukraine ziehen sich westliche Internetkonzerne zunehmend aus dem Land zurück. Dabei müsste der Westen den Informationsfluss stärker denn je nach Osten befördern. Die Studienautoren appellieren an den Westen, die Einreise von Regimekritikern aus Russland zu vereinfachen, damit kritische Stimmen in Russland nicht verhallen.
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