Elon Musk legt Twitter-Deal vorläufig auf Eis.

Zahlen, bitte: US-Milliardär Elon Musk stoppt vorerst die Übernahme von Twitter und begründet dies mit Angaben des Kurznachrichtendienstes, dass Fake-Accounts knapp 5 % seiner Nutzerinnen ausmachen. In einem Tweet verkündet Musk, die Übernahme sei "temporarily on hold". Er wolle zunächst genaue Zahlen abwarten. Später twittert er, er halte weiterhin an der Übernahme fest. Twitter und Musk haben eine Zahlung von einer Mrd Euro vereinbart, falls eine Partei den Deal einseitig kündigt. Die Twitter-Aktie bricht der Ankündigung um fast ein Viertel ein.

Die Zahlen sind allerdings nicht neu: Twitter listet seine Spam- und Fake-Konten vierteljährlich auf. Auch die Meldung des Nachrichtendienstes Reuters, die Musk in seinem Tweet verlinkt, ist bereits elf Tage als. Das "Handelsblatt" schreibt, es räche sich nun, dass Musk den Deal "schnell durchziehen wollte" und deswegen auf eine "sonst übliche Prüfung der Bilanzen von Twitter verzichtet" hätte. Andererseits verweist die Zeitung auf Spekulationen von Marktteilnehmern, laut denen Musk den Übernahmepreis drücken wolle.

Auch Lisa Hegemann schreibt in der "Zeit", den Grund dürfe man "getrost für vorgeschoben halten". Dafür nennt sie andere Gründe, die Musk die Lust am Kauf nehmen könnten: Darunter einerseits die erschwerte Finanzierung durch den Wertverlust der Tesla-Aktien, andererseits aber auch die Tatsache, dass "Moderation auf Plattformen doch schwieriger ist, als manche denken". Die Zahl der Fake-Accounts jedenfalls sei "sogar für Musks Verhältnisse ein erstaunliches Quatsch-Argument."
tagesschau.de, handelsblatt.com (Paid), theverge.com, zeit.de