EM-Spiel unterbrochen: Däne Christian Eriksen bricht auf dem Spielfeld zusammen.


Schock bei der Fußball-EM: Der dänische Nationalspieler Christian Eriksen ist während des EM-Spiels gegen Finnland kollabiert. Inzwischen befindet sich Eriksen im Krankenhaus, laut dem dänischen Verband DBU ist er bei Bewusstsein und werde nun weiter untersucht. Das ZDF hat seine TV-Übertragung vorübergehend unterbrochen, stattdessen waren "heute"-Nachrichten und eine Wiederholung von Der Bergdoktor zu sehen. Magenta TV hat auf Archiv-Material aus früheren Europameisterschaften sowie den bereits absolvierten Partien dieser EM zurückgegriffen. Auf Wunsch beider Mannschaften ist das Spiel später fortgesetzt worden, zuvor hatte das dänische Team offenbar aus der Kabine heraus mit Eriksen telefoniert.

Kritik gibt es nun an der Berichterstattung über den Vorfall. So fordert der Deutsche Journalisten-Verband Aufklärung vom ZDF darüber, dass die Reanimation des 29-Jährigen live im Fernsehen zu sehen war: Das sei "unverantwortlich und widerspricht der journalistischen Ethik", kritisiert Vorsitzender Frank Überall. Der Sender sei nun in der Pflicht, "diese eklatante Fehlentscheidung aufzuarbeiten". Die dänische Mannschaft hatte absichtlich einen Kreis um Eriksen gebildet, um ihn vor TV-Kameras zu schützen. Medienjournalist Alexander Krei hingegen fände es ungerecht, den übertragenden Sendern das Zeigen der Schock-Szenen vorzuwerfen: Die Uefa hätte stattdessen "das nötige Fingerspitzengefühl" beweisen und Live-Bilder zur Verfügung stellen müssen, "die der Situation angemessen sind". Die "fehlende Empathie" des europäischen Fußballverbands sei ein "handfester Skandal". Bildblog bemängelt, dass Bild.de und eine Bild-Live-Sendung den reanimierten Eriksen unverpixelt auf der Trage zeigen. Die Aufnahmen würden ebenfalls von t-online.de und n-tv.de verwendet.
sueddeutsche.de, spiegel.de, sportschau.de, rnd.de, dwdl.de, bildblog.de