Auf den Schlips getreten: Ehemalige "stern"-Redakteurinnen fühlen sich von ihrem früheren Arbeitgeber "verunglimpft", berichtet Übermedien. Dem Online-Magazin liegen entsprechende "wütende Protestnoten" von Ex-Mitarbeiterinnen vor, die sie an den "stern" geschickt haben. Das Magazin hatte in der vergangenen Woche einen Text veröffentlicht, der an frühere Konkurrenzen innerhalb des eigenen Hauses erinnert. Ex-Redakteurin Ingrid Kolb etwa schreibt daraufhin, sie schäme sich für die Redaktion, "die sich diese Beschreibung ihrer Arbeit gefallen lässt". Der ehemalige Reporter Niklas Frank wirft dem "stern" vor, die damaligen Mitarbeiterinnen "auf billigste Weise zu verunglimpfen". Die Schilderung, Redakteurinnen hätten sich "gegenseitig belauert" und deswegen keine guten Geschichten mehr schreiben können, sei "schlichtweg gelogen".
Auf Nachfrage von Übermedien entgegnet Gruner+Jahr es liege "nichts ferner als die Arbeit ehemaliger 'Stern'-Redakteurinnen - und Redakteure schlecht zu machen". Die Veröffentlichung sollte viel mehr zeigen, warum "die heutige Zeit" einen Zusammenschluss von G+J und RTL "sinnvoll und möglich" mache.
Gruner + Jahr, wo der "stern" erscheint, ist seit Jahresbeginn Teil von RTL. Aus diesem Anlass hatte das Magazin einen nicht namentlich gekennzeichneten Beitrag veröffentlicht, in dem es etwa heißt: "Einer aus der Politik sitzt mit einem aus dem Deutschland-Ressort in der Kantine? Da ist was im Busch! 'Geo' arbeitet an einem Thema, an dem wir auch sitzen? Leute, da müssen wir Tempo machen!". (Bild: Screenshot "stern")
uebermedien.de, "stern" 3/2022, S. 8/9 (Paid), turi2.de (Background)