Ex-“Spiegel”-Chefredakteur soll für den NDR Seipel-Filme prüfen.


Relotius-approved: Der NDR setzt eine Untersuchungs­kommission ein, die die "Beauftragung und Umsetzung" der Filme von Autor und Putin-Kenner Hubert Seipel (links) "gründlich überprüfen" soll. Unterstützung bekommt der Sender dabei vom früheren "Spiegel"-Chef­redakteur Steffen Klusmann (rechts), der direkt zu Begin seiner Amtszeit beim "Spiegel" mit der Aufarbeitung des Relotius-Skandals befasst war. Laut Berichten von "Spiegel" und "ZDF Frontal" soll Seipel für sein Buch "Putins Macht. Warum Europa Russland braucht" 600.000 Euro "Sponsoring" von einem Putin-nahen Oligarchen erhalten haben. Auch für ein früheres Buch soll es russisches Sponsoren-Geld gegeben haben. Der NDR, für den Seipel mehrere Filme realisiert hat, habe von den Zahlungen erst durch eine Presse­anfrage erfahren. Seipel habe die Zahlungen auf Nachfrage des Senders eingeräumt. "Es besteht der Verdacht, dass wir und damit auch unser Publikum vorsätzlich getäuscht worden sind", sagt NDR-Intendant Joachim Knuth und kündigt an, rechtliche Schritte zu prüfen. Seipel sei zuletzt 2019 für den NDR tätig gewesen, Keiner seiner Filme sei derzeit in der ARD-Mediathek. Der Buchverlag Hoffmann und Campe hat sich entschieden, Seipels Bücher nicht mehr zu verkaufen.
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