Facebook und YouTube können wegen Corona nicht richtig gegen Fake News kämpfen.


Durch Schutzmaßnahmen ungeschützt: Facebook und YouTube können derzeit schlechter als sonst gegen Fake News vorgehen, berichtet der "Spiegel". Beide Unternehmen sagen, wegen der Einschränkungen durch die Corona-Pandemie könnten derzeit weniger Mitarbeiter*innen als üblich Inhalte prüfen. Viele der meist bei externen Dienstleistern angestellten Moderator*innen seien derzeit im Home Office und könnten dort nur Teile ihrer Aufgaben wahrnehmen. Zudem würde es länger dauern, Inhalte zu prüfen. Facebook gibt an, dies betreffe in Deutschland mehrere Hundert Mitarbeiter*innen.

Das Unternehmen setze daher stärker auf die maschinelle Erkennung problematischer Inhalte, die allerdings fehleranfällig sei. Außerdem priorisiere Facebook bestimmte Inhalte. Erst gestern haben über 100 internationale Mediziner*innen in einem offenen Brief Facebook, Twitter und Google aufgefordert, konsequenter gegen Desinformationen zum Corona-Virus vorzugehen. Sie bezeichnen die kursierenden Fake News als "Infodemie" und sehen durch sie Menschenleben gefährdet.
"Spiegel" 20/2020, S. 28 (Vorabmeldung), spiegel.de, turi2.de (Background)