Die Ankündigung von Meta-Chef Mark Zuckerberg, in den USA auf Faktenchecks zu verzichten und die Content-Moderation runterzufahren, stößt bei deutschen Medienschaffenden durchweg auf Kritik. "Pioneer"-Chef Gabor Steingart wertet die Entscheidung als "Kniefall vor Trump". DJV-Chef Mika Beuster sieht ein "fatales Signal - was Böses ahnen lässt für die kommende Bundestagswahl". Der BDZV-Vorsitzende Matthias Ditzen-Blanke schreibt bei Linked-in: "Eine Plattform ohne Regulierung und Kontrolle ist vergleichbar mit einer Gesellschaft ohne Polizei oder Gerichte. Die Bevölkerung sich selbst zu überlassen, führt zwangsläufig ins Chaos." heise-Chefredakteur Torsten Beeck erwartet: "Ohne Moderation wird Facebook zur Spielwiese für Trolle und öffnet jede Möglichkeit für Propaganda und Desinformationskampagnen." Die frühere G+J-Chefin Julia Jäkel schreibt, Zuckerberg war schon immer "am zivilisierten Diskurs nicht interessiert. Nun dokumentiert er öffentlich, wo er steht". "Wiwo"-Autor Max Biederbeck, der früher selbst Faktenchecker bei AFP war, fürchtet, ohne Meta als Hauptkunden folge der "Todesstoß für einige der wichtigsten unabhängigen Faktencheck-Programme weltweit". dpa und Correctiv, die für Facebook in Deutschland Faktenchecks machen, äußern sich auf Nachfrage von Kress.de nur vage: "Wir haben einen laufenden Vertrag, zu dessen Details wir uns allerdings nicht äußern können", sagt ein dpa-Sprecher. Von "Correctiv" heißt es: "Unsere Kooperation mit Meta in Deutschland läuft aktuell bis Ende 2025 weiter."
kress.de (gesammelte Reaktionen), thepioneer.de (€, Steingart), djv.de (Beuster), linkedin.com (Ditzen-Blanke), heise.de (Beeck), linkedin.com (Jäkel), wiwo.de (Biederbeck), kress.de (dpa / Correctiv), meedia.de, turi2.de (Background)