Falscher Klitschko-Anruf: Indizien sprechen gegen einen Deep-Fake.


Klitschko-Collage: Der gefälschte Video-Anruf von Vitali Klitschko bei Franziska Giffey war offenbar doch kein Deep-Fake, schreibt "Kontraste"-Journalist Daniel Laufer. In einem Twitter-Thread sammelt er Indizien dafür und hält es für möglich, dass jemand "einzelne Video­schnipsel aus dem Original schlau vorgeschnitten und sie in Echtzeit neu zusammengesetzt" hat. In Video-Calls typische kleine Ruckler und ungleichmäßige Bildraten hätten die Übergänge kaschiert. Gegen einen Fake mithilfe einer Künstlichen Intelligenz sprechen u.a. fehlende sichtbare Artefakte sowie eine Übereinstimmung von Mimik und Hintergrund. Das verwendete Bildmaterial basiere auf einem Interview von April, das Klitschko einem ukrainischen Journalisten gegeben hatte.

Zwar liege unterm Strich immer noch eine Fälschung vor, "aber eben ein sogenanntes Shallow Fake/Cheap Fake – und kein technologisch anspruchsvolles, mit Künstlicher Intelligenz generiertes Deep-Fake", resümiert Laufer. Mehrere Bürgermeistern in Europa, darunter Franziska Giffey aus Berlin, sind auf den falschen Klitschko reingefallen. Auch in Wien, Budapest und Madrid hatte es ähnliche Vorfälle gegeben. Inzwischen ermittelt der für politisch motivierte Straftaten zuständige Staatsschutz der Kriminalpolizei. Giffey spricht von einem "Mittel der modernen Kriegsführung".
(Foto: Maxym Marusenko, picture alliance)
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