“FAZ”: Diana Kinnert hat bei ihren Büchern umfangreich abgeschrieben.


Abgekupfert: Die in der CDU als Nachwuchshoffnung geltende Diana Kinnert, 31, hat in zwei ihrer Büchern plagiiert, meldet die "FAZ" unter Berufung auf den Plagiatsjäger Stefan Weber. In dem 2021 mit Journalist Marc Bielefeld gemeinsam geschriebenen Buch Die neue Einsamkeit weist Weber 203 Plagiate nach. Trotz angegebener Quellen würden darin "viel größere Textauszüge entnommen als Zitate kenntlich gemacht". Der Verlag Hoffmann und Campe reagiert mit einem Verkaufsstopp, auch die Werbung auf der Website ist bereits verschwunden. Kinnert räumt auf "FAZ"-Anfrage ein, nicht sorgfältig gearbeitet zu haben – und versichert, das "nicht mutwillig" getan zu haben: "Bei der Recherche mag ich Textteile vermischt haben, Quellen in Entwurfsdateien kopiert haben, angenommen haben, dass ich schon korrekt paraphrasiert hatte."

Auch in Kinnerts Erstlingswerk, Für die Zukunft seh‘ ich schwarz von 2017, stellt Weber Plagiate fest. Dort habe sie sich "wortwörtlich und absatzweise" bei journalistischen Kommentaren von u.a. der "Welt", "FAS", "Süddeutschen Zeitung" bedient, ohne die Namen der Redakteurinnen zu nennen.  Kinnert entschuldigt sich auf "FAZ"-Nachfrage bei den Autorinnen, deren Werk sie damit nicht respektiert habe: "Ob Lebenskrise, Doppelbelastung oder strukturelles Problem – am Ende wäre es meine Aufgabe gewesen, in Überforderung kein Buch entstehen zu lassen. Das habe ich zu spät verstanden."
faz.net (Paid), plagiatsgutachten.com