Fels in der Brandung: "Momentan ist es gar nicht so einfach, Programm zu machen", sagt Malte Hildebrandt mit Blick auf unzählige Sondersendungen zu Corona und Krieg. Der Geschäftsführer der TV-Gattungsinitiative Screenforce sieht die Zukunft der Fernsehbranche trotz der Herausforderungen "kontrolliert positiv". Am Rande der Screenforce Days erklärt er im Gespräch mit turi2-Moderatorin Aline von Drateln, dass TV gerade in schwierigen Zeiten als "Kitt der Gesellschaft" dient und eine ganz besondere Rolle hat: "Nämlich aufzuklären, sauber zu recherchieren, Qualitätsjournalismus." Auch die Nachrichten-Sendungen der Privatsender wie ntv, Welt TV und Bild TV finder er "ausgesprochen bemerkenswert" und "zu wenig wertgeschätzt".
Die Netflix-Pläne für ein werbefinanziertes Angebot bereiten Hildebrandt keine große Sorge. Die Verkündung habe für ihn eher wie eine "Reflex" auf den starken Subscriber-Schwund gewirkt. Kommt die Werbung bei dem Streamingdienst, heißt der Screenforce-Chef sie willkommen: "Das stärkt die Gattung Bewegtbild." Zudem werde Netflix "wahrscheinlich keine langen Werbebreaks machen", sonder sich etwa auf "Pre-Rolls" konzentrieren, meint Hildebrandt. "Deshalb schauen wir dem Thema einigermaßen entspannt entgegen."
turi2.tv (9-Min-Video)