FinCEN-Files: Deutsche Bank und Co versagen im Kampf gegen Geldwäsche.


Geld-Erklärungsnot: Mafiagruppen und andere Verbrecher*innen sollen über Großbanken wie die Deutsche Bank weltweit Geld gewaschen haben, zitieren der NDR, der WDR und die "Süddeutsche Zeitung" aus geleakten Unterlagen des US-Finanzministeriums. Die Banken seien "nachlässig", die Behörden "überfordert". Über die Deutsche Bank und weitere sollen eine russische Mafiagruppe und ein Helfer von Terrorgruppen Mio gewaschen haben – in großem Umfang, lange und durch das Versagen der Sicherheitssysteme. Christian Sewing, Vorstandschef der Deutschen Bank, sei mitverantwortlich, dass die Verbrecher*innen die Bank so lange nutzen konnten. Er und seine Abteilung untersuchten die Vorgänge 2014 und gaben grünes Licht. Die Deutsche Bank bestreitet, dass Sewing direkt oder indirekt an der Prüfung beteiligt war.

Die Unterlagen wurden Buzzfeed News zugespielt, die Redaktion hat sie mit dem International Consortium of Investigative Journalists geteilt. In Deutschland haben die "Süddeutsche Zeitung", NDR, WDR und der deutsche BuzzFeed-Ableger die Daten ausgewertet und veröffentlichen die Ergebnisse als FinCEN-Files. Grundlage der Recherche sind über 2.100 Berichte aus den Jahren 2000 bis 2017: Banken haben der US-Kontrollbehörde Financial Crimes Enforcement Network darin verdächtige Transaktionen von insgesamt mehr als zwei Bio Dollar gemeldet. Verdächtige Überweisungen müssen laut US-Recht eigentlich binnen 30 tagen gemeldet werden – die Großbanken brauchen aber teilweise Jahre. Das Geld, das gewaschen werden soll, stammt zum Beispiel aus Waffen- und Drogenhandel.
sueddeutsche.de, tagesschau.de (Zusammenfassung), buzzfeed.com, projekte.sueddeutsche.de (FinCEN-Files), icij.org (Rechercheergbenisse bei ICIJ)