Investitionen, Firmen-Verkäufe und fehlende Gratis-“Bild” belasten Springers Bilanz.


Wachstum wird überschätzt: Springer macht im 1. Halbjahr 2019 weniger Umsatz und Gewinn, stattdessen schreibt sich der Konzern Investitionen in langfristiges Wachstum auf die Fahnen. Der Umsatz geht im Jahresvergleich um 1,9 % auf rund 1,53 Mrd Euro zurück. Das um Sondereffekte bereinigte Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen schrumpft um 2,7 % auf knapp 345 Mio Euro. Schuld daran seien u.a. Konsolidierungseffekte durch den Verkauf des Frauen-Portals Aufeminin und des Ferienhaus-Vermittlers @Leisure-Group. Wachstum lässt sich vielfach nur organisch errechnen.

Die Erlöse aus digitalen Medien wachsen um 7,7 % und steuern nun rund 87 % zum operativen Konzerngewinn bei. Die Werbeerlöse gehen um 10,6 % zurück, vor allem, weil es 2019 keine Gratis-"Bild" gab, argumentiert Springer. Das digitale Rubriken-Geschäft wächst um 4,8 % auf 613,6 Mio Euro Umsatz, vor allem die digitalen Stellenanzeigen schwächeln jedoch. Vorstandschef Mathias Döpfner widerspricht der Einschätzung mancher Kommentatoren, Springer werde durch den Einstieg des Finanzinvestors KKR nun auf Rendite getrimmt. Schon jetzt gebe es eine "strenge Kostendisziplin", die Gewinnmarge sei in den vergangenen zehn Jahren von 13 auf 23 % gestiegen.
horizont.net, meedia.de, axelspringer.com