Pressefreiheit: Der Angriff auf einen Reporter der "Ostthüringer Zeitung" am Rande einer AfD-Veranstaltung ruft Empörung hervor. Der DJV Thüringen kritisiert vor allem, dass die AfD sich nicht deutlich genug entschuldigt und von dem Vorfall distanziert. Die Gewalt gegen Medienschaffende nehme generell zu, die Übergriffe fänden "immer häufiger im Umfeld der AfD statt". Der Thüringer AfD-Co-Vorsitzende Stefan Möller hatte bei X geschrieben, es sei "eine bösartige Instrumentalisierung einer Straftat, der AfD zu unterstellen, sie würde solche Angriffe auf Journalisten schüren". Die Tat bezeichnet er als "verabscheuenswert und völlig inakzeptabel". Der dpa sagt Möller, man könne "in eine politisch-kritische Haltung gegenüber einer Presse- oder Rundfunkinstitution" nicht automatisch einen Gewaltaufruf hineininterpretieren. Funke-Geschäftsführer Christoph Rüth verurteilt den Angriff "aufs Schärfste". Man wisse, "dass die AfD diese Angriffe bewusst schürt und versucht, Angst zu verbreiten". Der Fall ist vor allem deshalb brisant, weil die Thüringer AfD vom Verfassungsschutz als gesichert rechtsextrem eingestuft worden ist und unter Beobachtung steht.
Der "OTZ"-Journalist war laut Funke am Donnerstagabend beim Verlassen des Veranstaltungssaals beschimpft und geschlagen worden, auch seine Kopfbedeckung ist ihm abgezogen worden. Zudem wurden die Autoreifen des Journalisten zerstochen. Die Kripo hat Ermittlungen eingeleitet und sucht nach Zeuginnen. Im August 2022 war derselbe "OTZ"-Reporter vom damaligen Bürgermeister von Bad Lobenstein, Thomas Weigelt, angegriffen worden.
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