Julia Becker geht nicht in den BDZV-Vorstand, Funke tritt aus.


Schüssikowski: Die Funke Mediengruppe um Verlegerin Julia Becker macht ihre Drohung wahr und tritt Ende 2022 aus dem BDZV aus, berichtet u.a. die "FAZ". Damit schlägt Becker auch das Angebot aus, als Vizepräsidentin in den Verbands-Vorstand zu gehen. In einem Brief an die Vize-Präsidenten des Verbands von Funke-Geschäftsführer Christoph Rüth ist von einem Vertrauensverlust der Mediengruppe "in die Veränderungsbereitschaft des geschäftsführenden Präsidiums" die Rede.

Mit dem Austritt wolle Funke den "Spekulationen um das Machtgerangel im BDZV ein klares Signal entgegensetzen und das Augenmerk auf den Kern unserer Diskussion lenken", schreibt Rüth weiter. Funke hatte zuvor mehrmals öffentlich den Rücktritt von Mathias Döpfner als Vorsitzenden gefordert. Der BDZV bot Becker an, den frei gewordenen Vize-Posten von Madsack-Chef Thomas Düffert zu übernehmen. Dieses Angebot lehnt Becker "dankend ab", heißt es in dem Schreiben.

Funke strebt eine umfassende Modernisierung des Verbands an und spricht sich u.a. für ein Mitspracherecht für Lokalmedien und eine Konsolidierung der Landesverbände aus. Zuletzt hatte der BDZV eine Reformkommission mit zehn Verlags- und Verbands-Vertretern gebildet. Die Reformvorschläge sind jedoch insgesamt auf wenig Gegenliebe gestoßen.
faz.net, turi2.de (Background)
(Foto: Selina Pfrüner für turi2)