Fynn Kliemann teilt gegen die Medien und die “woke, linke Szene” aus.


Aufgebrachte Ansage: Der Unternehmer und Influencer Fynn Kliemann macht seinem Ärger über die Berichterstattung der vergangenen Wochen bei Instagram Luft – und veröffentlicht in einer Story eine mehrminütige Wutrede, in der er sich u.a. über eine "woke, linke Szene", die Redaktion des "ZDF Magazin Royale" und "wildgewordene Reporter" auslässt. Letztere würden es sich zur Aufgabe machen, jede Aussage derart zu verunstalten, "dass du es am Schluss alles warst". Den Medien sei es egal, wie die Sachlage zu der Masken-Affäre sei: "Die Wut an sich macht genug Spaß." Man werde seinen Fall noch das ganze Sommerloch über ausschlachten: "Aber am Ende, wenn das Ding eingestellt wird, wird da keiner mehr drüber berichten." Auch das Team des "ZDF Magazin Royale" bekommt sein Fett weg: Kliemann wirft der Redaktion vor, sie glaube, "etwas Besseres" zu sein. Kliemann spielt wohl u.a. auf die Böhmannsland-Satire an, die das Kliemannsland auf die Schippe nimmt. Das suggeriere, es gebe eine falsche Art, sich gegenseitig zu motivieren oder zu freuen.

Zudem würden "Teile der woken, linken Szene" nicht akzeptieren, wenn irgendeiner Erwartung nicht entsprochen werde: "Die wollen, dass wir uns dafür schämen, dass wir nicht ihren Normen entsprechen." Außerdem sei er niemals angetreten, "um perfekt zu sein, das geht überhaupt nicht". Kliemann betont mehrmals, dass er zu seinen Fehlern steht. Zum Ende des Rants verweist Kliemann auf das YouTube-Video Das Kliemannsland hat sich von Fynn Kliemann distanziert, das belegen soll, dass das Kreativprojekt mehr ist, als Kliemann selbst. Darin kommen etliche Mitwirkende zu Wort, eine klassische Distanzierung von Kliemann erfolgt nicht – an einer Stelle heißt es sogar, man stehe hinter ihm. Zudem wirbt das Video für ein Event am kommenden Samstag, zu dem jeder willkommen sei: "Du musst nix mitbringen außer Bock auf Action und viele geile Leute", heißt es auf der Website.

Bei Twitter fallen die Reaktionen auf den Kliemann-Rant negativ aus: "Spiegel"-Redakteur Anton Rainer merkt an, dass die Reue nicht lange gehalten habe. "Zeit"-Feuilleton-Redakteur Martin Eimermacher kommentiert: "Hätte er seinen Meltdown aufgeschrieben und nicht in die Kamera gestammelt, hätte es die 'Welt' sicher gerne als Gastbeitrag abgedruckt." Und Journalist Gavin Karlmeier twittert: "Fynn Kliemann braucht neue Zielgruppen und fängt ausgerechnet inhaltlich irgendwo bei Julian Reichelt an."
instagram.com, twitter.com (2-Min-Ausschnitt), kliemannsland.de, youtube.com (28-Min-Video), turi2.de (Background)