“Geo” produziert Corporate-Zeitschrift für Otto Group.


Grüner Grenzgänger: Das G+J-Magazin "Geo" liefert nun auch Auftrags-Kommunikation. Gemeinsam mit der Otto Group legt "Geo"-Chefredakteur Jens Schröder (Foto) das Heft Now vor. Thema des 108-Seiten-Magazins sind die Nachhaltigkeits-Bemühungen des Hamburger Handelsriesen, Zielgruppe sind Multiplikatorinnen aus Medien, Politik und Gesellschaft – und Otto-Beschäftigte. Das Heft kommt mit 100.000 Auflage, 20.000 davon in englischer Sprache. Eine Verletzung der Trennung zwischen Redaktion und Werbung sieht Schröder, der presserechtlich verantwortlich ist, im "Horizont"-Interview nicht. Er betont den journalistischen Anspruch, "alle Facetten einer Geschichte ausgewogen darzustellen". Laut Verlag habe nicht die Magazin-Redaktion das Heft produziert, sondern "erfahrene Journalisten aus dem Umfeld von 'Geo'".

Als Herausgeber von "Now" agiert die Otto Group mit Kommunikationschef Thomas Voigt als Verantwortlichem. "'Geo' als einer von mehreren möglichen Partnern hat uns mit einem anspruchsvollen und kritischen journalistischen Konzept überzeugt", sagt Voigt. In dem Magazin gehe es nicht darum, "auf Hochglanzpapier die Schokoladenseiten des eigenen Tuns abzufeiern", man habe sich "bewusst für den Weg einer kritischen Berichterstattung entschieden".

Demnächst könnten ähnliche Projekte erscheinen - Jens Schröder spricht in "Horizont" von Gesprächen mit einigen Unternehmen: "Wir suchen nach Partnern, die ebenso wie wir den Schutz unserer Welt vorantreiben wollen." "Horizont"-Autor Roland Pimpl fühlt sich an den aktivistischen Kurs des "stern" erinnert und mutmaßt, dass künftig womöglich auch das Flaggschiff von Gruner + Jahr seine Marke für Corporate Publishing hergeben könnte. Der Bertelsmann-Vermarkter Ad Alliance und G+Js CP-Tochter Territory haben nach Verlagsangaben in der Kooperation zwischen "Geo" und Otto keine Aktien.
horizont.net (Paid), ottogroup.com (E-Paper/Download), ottogroup.com (Pressemitteilung)