Georg Kofler spendet 750.000 Euro an FDP, um Grüne zu “verhindern”.


Füllt Das Portmonee: Unternehmer und Ex-ProSieben-Chef Georg Kofler spendet flockige 750.000 Euro an die FDP, sagt er dem "Handelsblatt". Damit will der 64-Jährige nach eigener Aussage "ein kraftvolles Signal der Unterstützung“ senden und eine Regierungsbeteiligung der Grünen verhindern. Er sei von deren Parteiprogramm "schockiert", sagt er der Zeitung. Der "sozialistische Wolf" komme darin "im grünen Schafspelz" mit "einer wohlklingenden Klimaschutz- und Menschlichkeitsrhetorik camoufliert" daher. So sei etwa der Mietendeckel "de facto eine Teilenteignung der Vermieter". Das von den Grünen geforderte bedingungslose Grundeinkommen nennt er "absolut schädlich". Kofler, der sein Geld nicht nur an wirtschaftsliberale Parteien, sondern auch in der "Höhle der Löwen" verteilt, wettert weiter: "So viel Dummheit muss erst mal akkumuliert werden."

Das Lesen des FDP-Parteiprogramms sei ihm hingegen eine "intellektuelle Freude" gewesen. Kofler, der wegen seiner italienischen Staatsbürgerschaft selbst nicht in Deutschland wählen oder in eine Partei eintreten darf, sieht Spenden als "angemessene Form der politischen Beteiligung für Unternehmer". Auch an CDU und CSU hat er bereits gespendet. Nach der Bundestagswahl im September wünsche er sich nun eine schwarz-gelbe Koalition mit Armin Laschet als Bundeskanzler und Christian Lindner als dessen Vize. Was Kofler mit seiner Großspende sicher schon jetzt erreichen will: ein bisschen von der zuletzt schlechten Presse um Betrugsermittlungen gegen ihn ablenken. Im März hatte er deshalb schon öffentlich das "Manager Magazin" angemotzt.
handelsblatt.com (Paid), turi2.de (Background)

Mitarbeit: Elisabeth Neuhaus