Gericht untersagt Julian Reichelt Nutzung von Foto des Berliner Queer-Beauftragten.


Kalkulierte Täuschung? Der Berliner Queer-Beauftragte Alfonso Pantisano (Foto) erwirkt eine einstweilige Verfügung gegen einen X-Post von Julian Reichelt, berichtet die "Frankfurter Rundschau". Reichelt hatte im Zusammenhang mit Kinderporno-Vorwürfen gegen die Berliner Dragqueen "Jurassica Parka" ein Bild von Pantisano veröffentlicht, das anscheinend grundlos als "Nicht jugendfreier Inhalt" markiert war. Einer Aufforderung zur Löschung soll Reichelt nicht nachgekommen sein. Die Staatsanwaltschaft Frankfurt untersagt Reichelt nun, das Bild zu verwenden und sieht eine Verletzung des Persönlichkeitsrechts von Pantisano. Aufgrund der Dringlichkeit wurde die Entscheidung ohne mündliche Verhandlung getroffen, ist aber noch nicht rechtskräftig.

Pantisanos Rechtsanwalt Jasper Prigge erklärt: "Mit Straftaten in Verbindung gebracht zu werden, mit denen man nichts zu tun hat, muss sich niemand gefallen lassen. Das gilt vor allem, wenn es um Sexualstraftaten geht." Der "FR" sagt Pantisano: "Ich wurde hier nicht zufällig in einen falschen Kontext gebracht – das war kalkuliert." Solche Methoden zielten darauf, "Menschen öffentlich zu diskreditieren und sie als verdächtig oder gefährlich darzustellen", sagt Pantisano und wirft Reichelt vor: "Er manipuliert die Wahrheit bis an ihre Schmerzgrenzen, um Empörung zu erzeugen. Das ist kein Journalismus, das ist gefährliche Propaganda."
fr.de

(Foto: IMAGO / Seeliger)