Gericht verurteilt Springer zu 80.000 Euro Entschädigung für Fotos von Helene Fischer.

Präventionszahlung: Das Landgericht Berlin verurteilt Axel Springer zur Zahlung von 80.000 Euro Entschädigung an Helene Fischer, berichtet Übermedien. Die Höhe der Summe solle "auch der Prävention dienen". "Bild" und "B.Z." hatten Ende Mai 2022 Fotos der Schlagersängerin mit ihrem Baby veröffentlicht, die ohne Fischers Zustimmung entstanden waren. Der Fotograf sei bereits zu 10.000 Euro Entschädigung verurteilt worden. Die Springer-Anwälte hatten argumentiert, die Berichterstattung sei "durchweg positiv" gewesen. Zudem hätte Fischer, die ihr Baby in einem Park in der Münchner Innenstadt stillte, den Eindruck erweckt, sie möchte ihr Kind der Öffentlichkeit präsentieren. Eine Argumentation, der das Gericht ebenso wenig folgt, wie der These, Fischer wolle sich mit Entschädigungs­zahlungen eine zusätzliche Einnahme­quelle verschaffen. Fischers Anwälte werfen "Bild" zudem vor, nach Zugang der ersten Unterlassungs­forderung weitere Artikel veröffentlicht zu haben, weil "Bild" bewusst gewesen sei, dass wegen des Feiertags "kein Gericht zu erreichen sein würde". Die Urteile sind noch nicht rechtskräftig. Gegen weitere Medien, die die Fotos ebenfalls veröffentlicht hatten, laufen separate Verfahren.
uebermedien.de (€), t-online.de

Foto: Ben Kriemann / PIC ONE / Picture Alliance