Schuld sind die anderen: Die geschasste SWR-Moderatorin Helen Fares reagiert auf die gegen sie erhobenen Antisemitismus-Vorwürfe und sieht sich als Opfer "rechter Trolle". In einem neuen Video auf ihrem privaten Instagram-Konto erklärt sie, es sei "nicht antisemitisch", keine Produkte von Unternehmen zu kaufen, die Israel unterstützen: Einem Land, "das sich vor dem Internationalem Gerichtshof wegen Genozid verantworten muss, weil es Zehntausende von Menschen abgeschlachtet hat". Der Grund für ihren Rauswurf seien nicht ihre Äußerungen gewesen, sondern "hunderte von sehr bedrohlichen Nachrichten und Rufe danach, dass ich meinen Job verliere und abgeschoben werde". Der SWR habe nicht mit den Entlassungsforderungen dieser "Menschen aus dem rechten Flügel" umgehen können.
Bei "Übermedien" widmet sich Annika Schneider der Frage, warum der SWR Fares überhaupt beschäftigt hatte. Schneider vermutet, der Sender hatte es vor allem auf die zahlreichen Social-Media-Follower von Fares abgesehen, die sie reichweitentechnisch interessant gemacht hätten. Die von Fares jetzt geforderte "Neutralität" sei von einer politischen Aktivistin von Anfang an nicht zu erwarten gewesen. Der SWR habe seine Hausaufgaben nicht gemacht; Fares müsse die Konsequenzen dieses Versäumnisses nun "persönlich tragen".
spiegel.de, tagesspiegel.de, uebermedien.de (€), turi2.de (Background)