Google, Apple, Facebook und Amazon reden sich vor dem US-Kongress klein.


Strategische Bescheidenheit: Die Chefs von Google, Apple, Facebook und Amazon haben sich bei einer Anhörung vor dem US-Kongress am Mittwochabend große Mühe gegeben, ihre Marktdominanz kleinzureden. Der Vorsitzende des Kongress-Ausschusses, der Demokrat David Cicilline, wirft den Konzernen vor, "zu viel Macht" zu haben. Die vier Tech-Bosse, die alle per Video zugeschaltet sind, nennt er die "Kaiser der Online-Wirtschaft". Die sehen sich schon in ihren Eingangs-Statements gar nicht in kaiserlicher Rolle: Google-Chef Sundar Pichai etwa argumentiert, "Googles fortgesetzter Erfolg ist nicht garantiert". Apple-Chef Tim Cook spricht von einem "Straßenkampf um Marktanteile", in dem sich sein Konzern befinde. Facebook-Gründer Mark Zuckerberg lässt die Abgeordneten wissen, dass Facebook in vielen Bereichen hinter seinen Konkurrenten liege: "Die größte Messaging-App ist iMessage, die am schnellsten wachsende Plattform ist TikTok", sagte Zuckerberg. Und auch Amazon-Boss Jeff Bezos sieht sich als Winzling – gemessen am globalen Einzelhandelsmarkt, an dem Amazon weniger als 1 % ausmache.

Zuckerberg appelliert, seinen Konzern nicht allein aufgrund seiner Größe zu beurteilen: "So wie ich unsere Gesetze verstehe, sind Unternehmen nicht schlecht, nur weil sie groß sind." Alle vier verbreiten Patriotismus: "Die Tech-Industrie ist eine amerikanische Erfolgsgeschichte", sagt Zuckerberg. Bezos lässt wissen, es sei kein Zufall, dass Amazon hier entstanden sei, "diese großartige Nation" unterstütze risikofreudige Unternehmer. Gleich zu Beginn der Anhörung meldet sich per Twitter US-Präsident Donald Trump zu Wort: Wenn der Kongress die Tech-Konzerne nicht zur "Gerechtigkeit" zwinge, werde er dies mit Regierungsdekreten tun, so Trump. (Foto: Mandel Ngan/Pool AP / Picture Alliance)
faz.net, spiegel.de, sueddeutsche.de, handelsblatt.com (Paid), edition.cnn.com, theguardian.com