Corint Media lehnt Google-Angebot von 3,2 Mio Euro ab.


Kein Geldregen: Google hat Corint Media eine Zahlung von 3,2 Mio Euro für die vertretenen Leistungs­schutz­rechte von 300 Presse-Veröffentlichungen geboten. Bei einem geschätzten Google-Umsatz von knapp 11 Mrd Euro entspräche das gerade einmal einem Lizenzsatz von 0,1 %, berechnet Corint. Umgerechnet auf die gesamten Presserechte würde Google rund 10 Mio Euro für die deutschen Presse­leistungsschutz­rechte anbieten. Die Verwertungsgesellschaft lehnt das Angebot daher ab und fordert weiterhin eine Zahlung von 420 Mio Euro. Den Betrag hatte Corint Media auf Basis des für 2022 geschätzten Google-Umsatzes von 12,4 Mrd Euro ausgerechnet. Die vorgeschlagene Summe entspreche demnach 10 bis 11 % der Einnahmen in Deutschland. Der US-Konzern will die Höhe und Bemessung der Zahlung jedoch allein entscheiden, berichtet Corint Media. Damit lehne Google die "übliche Regelung" ab, wonach "den Rechteinhabern von den Nutzern ein Prozentsatz auf die im Jahresabschluss testierten Umsätze als angemessene Vergütung zu zahlen ist".

"Das Gegenangebot von Google ist ein Schlag ins Gesicht für die Presse in Deutschland", sagen die Geschäftsführer Christoph Schwennicke (Foto) und Markus Runde. Nachdem Google bereits rund 40 % der Werbeeinnahmen deutscher Verleger "übernommen hat", biete es nun "eine Zahlung im Promillebereich". Weil der Konzern an einer Einigung mit Corint Media "nicht interessiert zu sein scheint", seien jetzt die zuständigen Behörden und Gerichte gefragt, "diesen durch Dominanz zerütteten Markt vom Kopf auf die Füße zu stellen".

Corint wirft Google vor, seit des Inkrafttretens des Presse­leistungs­schutzrechtes im Juni 2021 rechtswidrig in den Leistungsschutz einzugreifen. Die Suchmaschine biete Inhalte von Presseverlagen an, ohne diese Nutzung zu vergüten. Auch das Bundeskartellamt untersucht zurzeit u.a. das Produkt Google News Showcase.
meedia.de, turi2.de (Background)