Google präsentiert Vier-Punkte-Plan gegen Online-Hass und Propaganda.


Großes Paket gegen Propaganda: Google stellt via "Financial Times" umfangreiche Pläne vor, die insbesondere YouTube von Hass und Terror-Propaganda säubern sollen. Chefjurist Kent Walker nennt nicht zufällig künstliche Intelligenz an erster Stelle. Google investiert in lernende Algorithmen, die immer zuverlässiger Gewalt und Hass aufspüren sollen. Walker kündigt aber auch umfangreiche Kooperationen mit Organisationen an, die Inhalte melden sollen. Vier Maßnahmen im Einzelnen:

1. Künstliche Intelligenz: Mehr Programmierer sollen sich mit maschinellem Lernen beschäftigen. Google hofft, dass Algorithmen künftig noch erfolgreicher gefährliche Inhalte aufspüren. Mehr als 50 % gelöschter Terroristen-Videos seien zuletzt durch automatisierte Videoanalysen gefunden worden. Walker räumt ein, dass es schwierig ist, Propaganda von einem Nachrichtenbeitrag zu unterscheiden, der mit den gleichen Bildern journalistisch über Terror berichtet.

2. Freiwillige Helfer: Wegen dieser vielen Grenzfälle will Google verstärkt Organisationen einbeziehen, die verbotene Inhalte finden und melden. Dazu vergrößert YouTube das Programm Trusted Flagger. Zu den 63 Mitgliedern sollen 50 weitere Organisationen kommen, die Inhalte mit erweiterten Möglichkeiten melden können.

3. Warnhinweise: YouTube führt eine Zwischenlösung für umstrittene Videos ein. Statt zu löschen soll es z.B. für radikal religiöse oder politisch extreme Inhalte die Möglichkeit geben, Warnhinweise vorzuschalten. Auch die Kommentarfunktion soll dort deaktiviert werden und Kanalbetreiber sollen kein Geld mit Werbung verdienen können. Damit sieht Walker die freie Meinungsäußerung gewährt – umstrittene Videos würden aber mit diesen Hürden seltener geguckt.

4. Kampagnen: Google will potenzielle Terroristen aktiv zum Umdenken bewegen. Wer häufig Terror-Inhalte sucht, soll gezielt zu Anti-Terror-Videos geleitet werden.
(Foto: Zuma Press / Picture Alliance)
ft.com (Paid), faz.net

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