“Googles Gemini wird uns zerstören”, sagt Dennis Ballwieser.

K.O. per KI? Der Chefredakteur der "Apotheken-Umschau", Dennis Ballwieser, sieht in der KI-Strategie von Google eine Bedrohung für den Journalismus: "Gemini von Google wird uns praktisch zerstören", sagte der Journalist am Freitag in einem Vortrag beim Medien Camp des Oberauer-Verlags, zu dem auch turi2 gehört. Schon jetzt sei wahrnehmbar, dass Google die Angebote von Medien in den Suchergebnissen heruntergestuft habe, so Ballwieser. "Portale, die auf Reichweite abzielen, sind tot. Das wird spätestens in ein bis drei Jahren überhaupt kein Geld mehr abwerfen", führt er aus. Die "Apotheken-Umschau" und andere Redaktionen des Wort & Bild Verlags, zu dem das Gesundheits­magazin gehört, müssten sich demnach überlegen, was man anbieten könne, das große KI-Sprachmodelle nicht liefern könnten.

Texte, für die die "Apotheken-Umschau" einmal viel Geld investiere, haben sich Ballwieser zufolge nur gelohnt, weil sie über mehrere Jahre hinweg Traffic ansammeln könnten. "Dieses Geschäftsmodell, das jetzt seit 20 Jahren funktioniert hat, ist zu Ende." Dennoch werde Special-Interest-Journalismus, vor allem auch im Gesundheitsbereich, weiter gebraucht, so Ballwieser: "Wir beschäftigen uns im Moment zum Beispiel intensiv mit dem Thema Frauengesundheit. Das sind Themen, die über Jahrzehnte hinweg hinten runtergefallen sind. Aber das Interesse daran ist enorm." (Eine Meldung des KNA-Mediendienstes)
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(Foto: Florian Peljak / SZ-Photo / picturedesk.com )