Großbritannien schaltet wieder in den Corona-Krisenmodus.


Boris beschwört Briten: Großbritannien schwenkt wieder einen deutlich rigoroseren Kurs ein, um die Ausbreitung des Corona-Virus zu verlangsamen. In einer TV-Ansprache sagte Premierminister Boris Johnson am Dienstagabend, die Briten sollten nicht davon ausgehen, in den nächsten sechs Monaten ein normales Sozial- und Arbeitsleben zu führen. So lange würden die neuen Regeln voraussichtlich gelten. Dazu zählt, dass Pubs und Restaurants nun um 22 Uhr schließen müssen. Die Maskenpflicht gilt künftig auch in Taxis und Geschäften. Hochzeiten dürfen nur noch mit 15 statt mit 30 Menschen stattfinden. Die Öffnung von Sportveranstaltungen für Zuschauer wird verschoben.

Johnson rief die Bevölkerung zudem auf, wenn möglich von Zuhause aus zu arbeiten – ein Kurswechsel, sollte zuletzt doch ein normales Arbeitsleben wiederhergestellt werden. Noch schärfer werden die Regeln wohl in Schottland und Nordirland, wo sich Angehörige unterschiedlicher Haushalte nur noch in Ausnahmen besuchen dürfen. Johnson will die Regeln strenger als bisher kontrollieren lassen – womöglich sogar durch das Militär

Im Frühjahr sah sich der britische Premier starker Kritik gegenüber, weil er erst deutlich später als die Regierungschefs anderer Länder strenge Maßnahmen zur Eindämmung des Virus angeordnet hatte. In der Folge wurde Großbritannien zum – gemessen an den Todeszahlen – bislang am stärksten getroffenem europäischen Land. Auch Johnson selbst infizierte sich mit dem Corona-Virus und verbrachte mehrere Tage auf der Intensivstation.
zdf.de, tagesschau.de