“Aufregung war einkalkuliert”: Grünen-Wahlkampfchef Kellner weist Kritik an gesungenem TV-Spot zurück.

Zielgruppen-Werbung: Bei den Grünen zeigt man sich trotz viel Häme und Spott im Netz zufrieden mit dem gesungenen TV-Wahlspot. Mit dem Clip habe die Partei ganz bewusst Menschen jenseits der 60 im Blick, weil vor allem diese ARD und ZDF schauen, sagt Grünen-Wahlkampfleiter Michael Kellner dem "Spiegel". Der Spot würde veranschaulichen, "wo es hingehen kann mit dem Land, er zeigt Aufbruch und ist geerdet". Das alles sei verbunden mit einer "eingängigen Melodie". Man sei davon überzeugt, dass der Spot "die Breite der Gesellschaft" anspricht: "Da singt nicht nur die grüne Kernklientel, sondern auch der Paketbote, die Bootsbauerin und der Altenpfleger."

Dass der Spot vor allem in sozialen Netzwerken belächelt wird, sieht Kellner gelassen: "Politische Kommunikation muss ab und an überraschen." Die Aufregung im Netz sei sogar einkalkuliert gewesen, man habe dadurch eine "riesige Reichweite" gehabt und sei viral gegangen. "Vielleicht hätten wir unser Klimasofortprogramm auch einsingen sollen, um den Klimaschutz noch stärker in den Fokus zu rücken", sagt Kellner. In der Tat zählt das Video bei YouTube derzeit fast 500.000 Abrufe, allerdings auch mehr als 24.000 Dislikes und gerade einmal rund 8.000 Likes.
spiegel.de, turi2.de (Background)