“Halt den Mund!” – Debatte zwischen Trump und Biden gerät zur Schlammschlacht.


Niveau-Limbo: Das erste Rede-Duell zwischen US-Präsident Donald Trump und Herausforderer Joe Biden war geprägt von Beleidigungen, Unterbrechungen und einem überforderten Moderator. Chris Wallace, der schärfste Trump-Kritiker bei Fox News, hat es nicht geschafft, der Debatte Struktur zu geben und die Kandidaten zu disziplinieren. Das Medien-Echo und erste Umfragen fallen vernichtend aus. Laut einer CBS-Umfrage sehen zwar 48 % der Zuschauer*innen Biden im Vorteil, nur 41 % Trump. Die Mehrheit des Publikums ist von der Debatte aber "genervt" (69 %), nur 31 % fühlen sich "unterhalten". Die Stimmung beurteilen 83 % als "negativ". "Spiegel"-Autor Markus Feldenkirchen twittert zur Debatte: "Brüllerei, Beleidigungen, zwei Über-70-Jährige, die sich wie 5-Jährige ins Wort fallen". Der CNN-Journalist Wolf Blitzer kommentiert: "Eine Blamage für die Vereinigten Staaten."

Der "Tagesspiegel" sieht Biden klar nach Punkten vorn. Der Herausforderer könne bei "Corona, Rassismus, Klimaschutz, Steuern und Akzeptanz der Wahlen" punkten, Trump dagegen in Wirtschaftsfragen und bei der Neubesetzung des Verfassungsgerichts. Der US-Präsident versäumt es erneut sich klar von Rechtsextremist*innen zu distanzieren. Auch auf klare Fragen, etwa die nach seiner Steuererklärung, antwortet Trump ausweichend. Die komplette, 90-minütige Debatte gibt es z.B. hier, im Stream der "Tagesschau".
spiegel.de, welt.de, zeit.de, nytimes.com, foxnews.com (Zusammenfassungen)