Handelsblatt Media Group bekennt sich zu Print und warnt vor voreiligen Allianzen.

Handel mit Offline-Phasen: Oliver Voigt und Gerrit Schumann, Geschäftsführer der Handelsblatt Media Group, sehen auch "in zehn Jahren" noch Platz für Print, sagen sie im "Horizont"-Interview. Die "digitale Überversorgung" wecke bei vielen Menschen den Wunsch nach "bewussten Offline-Phasen", sagt Voigt, der eine "kleine Renaissance von Print" als Chance für Verlage sieht. Dennoch müsse sich das "Handelsblatt" zu einem "digitalen Medienhaus" wandeln. Aktuell zähle der Verlag 70.000 Digitalabonnenten.

Die "Handelsblatt"-Geschäftsführer fordern intern einen "Kulturwandel", der "Silos" aufbrechen werde. Der Großteil des Wachstums werde "ganz klar in den digitalen Produkten" liegen. Angesprochen auf Bündnisse in der Vermarktung, zeigen sich Voigt und Schumann offen und warnen zugleich: "Auf dem Papier sehen solche Bündnisse immer gut aus, doch der Teufel steckt oft im Detail", sagt Schumann. Eine externe Vermarktung führe häufig auch zu einem Verlust der "unmittelbaren eigenen Gestaltungsmöglichkeiten".
"Horizont" 43/2019, S. 20 (Paid)