Appetit vergangen: Das von Agrarminister Cem Özdemir geplante Werbeverbot für ungesunde Lebensmittel könnte mehr als 70 % aller Nahrungsmittel betreffen, zitiert das "Handelsblatt" Lebensmittel- und Werbeverbände. Nicht nur Schokolade und Chips, sondern auch Naturjoghurt mit 3,5 % Fett, Müsli oder Käse lägen über den Grenzwerten der WHO und dürften damit zwischen 6 und 23 Uhr nicht mehr in Medien beworben werden, die Kinder unter 14 Jahren regelmäßig nutzten. Das gelte eigentlich auch für Social Media. Da Facebook, TikTok und Co aber nicht in Deutschland sitzen, wären sie rechtlich nicht betroffen. Andreas Meffert vom Marktforscher Nielsen sagt, vor allem die TV-Sender bekämen die Auswirkungen zu spüren, wo Nahrungsmittelhersteller aktuell 80 % ihrer Investitionen tätigten. Der Gesetzesentwurf komme "zur Unzeit“, sagt Bernd Nauen, Geschäftsführer vom Werbeverband ZAW. Viele Firmen sparten gerade ohnehin an Werbung. Er bescheinigt dem Gesetz "keine Chance" vor Gericht, da Medienregulierung Ländersache sei. (Foto: Christian Ohde / Chromorange / Picture Alliance)
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