Holger Friedrich wollte Stasi-Vergangenheit erst nach Verlagskauf öffentlich machen.

Der Feind hört mit: Neu-Verleger Holger Friedrich befürchtete, "keine Chance" auf den Verlag-Zuschlag zu bekommen, hätte er seine Stasi-Vergangenheit vor dem Kauf öffentlich gemacht, gesteht er im gemeinsamen "FAS"-Interview mit Ehefrau Silke und dem "Berliner Zeitung"-Herausgeber Michael Maier. "Wir müssen uns jetzt dieser Lebensgeschichte stellen", sagt Silke Friedrich und warnt vor "verkürzten Wahrheiten und schnellen Urteilen". Es tue Holger Friedrich leid, "was damals passiert ist". Er sei immer offen mit seiner Stasi-Vergangenheit umgegangen, sobald er ein "Vertrauensverhältnis" aufgebaut hatte.

Holger Friedrich entschuldigt sich im "FAS"-Interview zudem für den umstrittenen Artikel über den Börsengang der Firma Centogene, an der Friedrich beteiligt ist. Die Berliner Verwaltung müsse "dringend elektrifiziert und automatisiert werden", fordert der Verleger mit Blick auf die Absage des geplanten Berliner Bürgerportals. Der Berliner Verlag biete "jede Menge Kompetenz" für die Digitalisierung der Verwaltung. Am Sammeln von Daten sei Friedrich nicht interessiert.
"FAS", S. 43 (Paid), turi2.de (Stasi-Akten)