“Horizont”: Charles Bahr will mit neuer News-Plattform Filterblasen auflösen.


Raus aus der Blase: Jungunternehmer Charles Bahr, 20, will nach einem kurzen Gastspiel bei Serviceplan eine "Nachrichten- und Meinungsplattform für junge Leute" starten, die Filterblasen auflösen will, berichtet "Horizont". Darauf sollen ausschließlich kurze Videos mit einer Länge zwischen 30 Sekunden und zwei Minuten zu sehen sein. Anders als bei vergleichbaren sozialen Netzwerken soll der Algorithmus die Denk- und Verhaltensmuster der Nutzer "nicht ständig bedienen, sondern sukzessive auflösen". Dazu müsse man "behutsam auf andere Inhalte hinführen, zum Beispiel auch mal über buntere Themen", sagt Bahr. Das Angebot richtet sich vor allem an die Gen Z, die Ziele sind hoch gesteckt: In drei Jahren soll das noch namenlose Portal von jedem fünftem Deutschen genutzt werden. Die Inhalte sollen von "Influencern und Personen des öffentlichen Lebens, aber auch von Medien" kommen. Geplant ist laut "Horizont" eine Finanzierung über Werbeeinnahmen. Derzeit sei Bahr noch auf der Suche nach Kapitalgebern. Voraussichtlich 2023 könnte der Launch erfolgen.

Bahr hat Ende 2021 Aufsehen erregt, weil er eine Kündigungsschutzklage gegen seinen ehemaligen Arbeitgeber TikTok eingereicht hatte. Kurze Zeit darauf hatte Bahr der Kurzvideo-Plattform ein toxisches Arbeitsumfeld vorgeworfen, die "FAZ" bezeichnete Bahr als "TikTok-Schreck". Im Mai dieses Jahres haben Bahr und TikTok sich auf einen auf einen Vergleich geeinigt. Von Januar bis April war Bahr als Social & Content Director bei der Werbeagentur-Gruppe Serviceplan angestellt.
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(Foto: TikTok)