HR setzt den Rotstift an bei seinen Radiosendern.


Klingt nach weniger: Der HR plant massive Kürzungen bei seinen Radio­pro­grammen mit dem Ziel, "Ressourcen für digitale Produkte und für mehr Dialog­angebote zu generieren", schreibt der Sender in einer Presse­mitteilung. Drei der sechs HR-Sender stehen demnach bis 2032 auf dem Prüf­stand. 15 Stellen sollen laut "KNA" bis dahin im gesamten Haus wegfallen, betriebs­­bedingte Kündi­gungen schließe man aber derzeit aus. In einem ersten Schritt gehe es bis 2028 um die "Fokussierung der Radio­­angebote". Eigen­prod­uzierte Inhalte soll es bei HR1 und HR4 überwiegend nur noch am Morgen geben, HR2-Kultur muss die aktuelle Kultur-Bericht­­erstattung an HR Info abgeben und soll mehr Wort­formate zweit­verwerten. Für die Jugend­welle You FM sind noch stärkere Kooperationen mit anderen jungen ARD-Wellen vorgesehen. Kommen diese nicht zustande, werde das Programm "zu deutlich reduzierten Kosten eigenständig weiter­geführt".

Einzig bei der Popwelle HR3 seien abgesehen von einem gemeinsamen ARD-Abend­programmm "keine wesentlichen Programm­veränd­erungen" geplant. HR-Programm­direktorin Gabriele Holzner begründet die Schritte u.a. damit, dass man Jüngeren zu wenig Angebote mache: "Das ist nicht gerecht. Alle Menschen bezahlen für uns, aber nicht alle bekommen ein Angebot." Kritik kommt erwart­ungsgemäß vom DJV Hessen, dessen Landes­vor­sitzender Knud Zilian in Anbetracht "dieser als Strategie getarnten weiteren Sparrunde ohne inhaltliche Perspektive erneut einigermaßen fassungslos" sei.
hr.de, radioszene.de, mediendienst.kna.de (€), dwdl.de, djv-hessen.de