“Ich kenne meine Fähigkeiten, aber auch meine Defizite” – Peter Kloeppel spricht über Abwerbe-Versuche und seinen Abschied.


Goodbye RTL: Ende August moderiert RTL-Chefmoderator Peter Kloeppel das letzte Mal die Hauptnachrichten "RTL Aktuell". Nach 30 Jahren verabschiedet er sich als News-Anchor mit einem Interview im "Medium Magazin". Annette Milz und Frederik von Castell sagt Kloeppel, dass es wenig Abwerbe-Versuche von der Konkurrenz gegeben habe und er "nie wirklich in Versuchung" war, "irgendwo anders hinzugehen". Vorbilder, denen er nacheifert, habe er heute keine mehr, er lobt aber u.a. die Arbeit von Pinar Atalay und seinen Nachfolgern Christopher Wittich und Roberta Bieling als vorbildlich.

Gemeinsam mit Peter Limbourg war er der erste Moderator eines Kanzler-Duells – insgesamt sechsmal hat er den TV-Schlagabtausch zwischen Kanzlerkandidaten moderiert. Als besonders schwierig hat er die Ausgaben in Erinnerung, in denen vier Sender das Duell miteinander durchführen mussten: "Das war vom internen Procedere her nie erfreulich, auch wenn ich mit Maybrit Illner immer eine wunderbare Kollegin an meiner Seite hatte."

Kloeppel spricht auch über sich ändernde Arbeitsweisen, wie etwa Live-Faktenchecks. Er hält es für "schwierig", diese "zu externalisieren". Schon zehn Minuten nachdem etwas gesagt wurde, funktioniere ein Live-Faktencheck nicht mehr. "Fakten müssen schon deutlich früher gecheckt werden und die muss ein Moderator mindestens auf dem Zettel, am besten im Kopf haben."

In Erinnerung bleiben wolle Kloeppel als "aufgeschlossen, kritisch und trotzdem auch fröhlich".
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Foto: picture alliance / dpa / Oliver Berg