Influencerinnen sprechen über psychische Belastungen.


Die Fassade bröckelt: Influencerinnen berichten im Funk-Format STRG_F über psychische Belastungen durch ihren Job. Gnu (Foto) etwa, mit 1,24 Mio Abonnentinnen Deutschlands erfolgreichste Gaming-Influencerin, fühlt sich "die ganze Zeit beobachtet". Analytics, das Nutzungsanalyse-System von YouTube, empfinde sie als "belastende Feedback-Schleife". Viele der Influencerinnen stresst auch das Ranking der Plattform, "in dem man sich verlieren und wahnsinnig werden kann", sagt Redakteur Gunnar Krupp. Doch nicht nur der Druck, genug Views und Likes zu bekommen, auch der Arbeitsaufwand an sich ist für Gnu "enorm". Ein Spiel sei nicht einfach mal so aufgenommen. Jedes Video bedeute "ultimativ krass viel Stress".

Bei Pascal Becker, Kalle Koschinsky, endete die Belastung in einem Burn-out: "In unserem Job gibt es kein Krankschreiben." Der Druck resultiere auch daraus, dass die Social-Media-Plattformen nur diejenigen belohne, die regelmäßig und konstant Neues veröffentlichen. Die TikTokerin Nadine Breaty hat deshalb seit anderthalb Jahren keinen Urlaub gemacht. Das letzte Mal, als sie eine Zeit lang nichts gepostet hat, habe sie 10.000 Follower auf Instagram verloren.

Die Brüder Roman und Heiko Lochmann sind deshalb aus dem Geschäft ausgestiegen. 2019 haben die "Lochis" ihren YouTube-Kanal geschlossen und machen seitdem Musik. Grund für den Wandel seien Angst- und Panikattacken gewesen, an denen Roman Lochmann noch heute leide. Es habe "dunkle Phasen gegeben", die unmittelbar mit ihrer YouTube-Karriere zusammenhingen. (Foto: Screenshot YouTube)
presseportal.de, youtube.com (27-Min-Video), turi2.de (Background)
Mitarbeit: Pauline Stahl