Intellektuelle fordern den Westen auf, den Ukraine-Krieg durch Verhandlungen zu beenden.


Zurück zum Verhandlungstisch: Über 20 Intellektuelle fordern den Westen in einem Appell in der "Zeit" dazu auf, "alles daranzusetzen", dass die Ukraine und Russland zu einer "zeitnahen Verhandlungslösung kommen". Nur eine "diplomatische Großoffensive" könne aus der jetzigen Sackgasse herausführen, heißt es in dem Text, der mit Waffenstillstand jetzt! überschrieben ist. Zu den Unterzeichnern gehören z.B. die Philosophen Richard David Precht (Foto) und Svenja Flaßpöhlerder, Publizist Jakob Augstein, Filmemacher Alexander Kluge, TV-Moderator Ranga Yogeshwar und Wissenschaftler Wolfgang Merkel.

Die Fortsetzung des Krieges mit dem Ziel eines vollständigen Sieges der Ukraine über Russland bedeute "Tausende weitere Kriegsopfer, die für ein Ziel sterben, das nicht realistisch zu sein scheint". Zudem führe das zu "humanitären, ökonomischen und ökologischen Notlagen auf der ganzen Welt". Einen Diktatfrieden durch Putin dürfe es aber auch nicht geben – stattdessen müsse die internationale Gemeinschaft "Bedingungen schaffen, unter denen Verhandlungen überhaupt möglich sind".

Bereits Ende April hatten sich Prominente, darunter Alice Schwarzer und Dieter Nuhr, zusammengeschlossen und in einem offenen Brief in der "Emma" die Waffenlieferungen an die Ukraine kritisiert. Das wiederum hatte kurz darauf eine Gegenrede in der "Zeit" zur Folge, in der u.a. Mathias Döpfner und Marie von den Benken für die weitere Lieferung von Waffen plädierten.
zeit.de, n-tv.de