Werbe-Wildnis: "Wir haben nichts vorgegeben. Das ist für Marktforscher eine sehr besondere Situation, auch ein bisschen risikoreich", sagt Stefan Schönherr, Executive Vice President Brand and Media beim Marktforschungsinstitut Eye-Square, im Video-Interview mit turi2-Redakteur Björn Czieslik über seine Studie Into the wild. Im Auftrag der TV-Gattungsinitiative Screenforce haben er und sein Team untersucht, wie Werbung in der echten Welt wirkt, wenn die Studienteilnehmer keine vorgefertigte Auswahl zu sehen bekommen, sondern Medien so nutzen, wie sie es auch ohne Studie tun würden. Ein überraschendes Ergebnis war für Schönherr u.a., dass BVOD, also die On-Demand-Angebote von TV-Sendern, bei Aufmerksamkeit und Werbeerinnerung sogar vor dem TV liegt. Bei Instagram und TikTok dagegen sei die Erinnerung an die gezeigte Werbung verschwindend gering. Mittels Eytracking hat die Studie auch untersucht, wie lange Produkte und Markenlogos im Fokus der Nutzer sind: Bei BVOD und TV deutlich länger als bei YouTube, Instagram und TikTok. Interessant auch: Bei YouTube ist der Werbedruck laut Studie geringer als subjektiv oft wahrgenommen, trotzdem sei die Werbeablehnung bei Googles Videodienst besonders hoch.
turi2.tv (9-Min-Video bei YouTube), screenforce.de (Studie zum Download)