Hacker-Grüße aus Moskau: Führende internationale IT-Expertinnen befürchten, dass russische Schadsoftware bereits Unternehmen der kritischen Infrastruktur in Deutschland infiltriert hat und jederzeit aktiv werden könnte. Das zeigt eine Recherche der SWR. "Weiche Ziele" wie Energieversorger, das Gesundheitswesen, Finanzinstitute und staatliche Einrichtungen seien hierzulande besonders verwundbar. "Deutschland hat einige Probleme, solche Bedrohungen aufzuspüren", sagt zum Beispiel Mattias Wåhlén, Leiter der Bedrohungsaufklärung beim Cyber-Sicherheitsunternehmen Truesec. Die Bundesrepublik bleibe in Sachen Cyber-Sicherheit hinter anderen westlichen Staaten zurück und könnte darum jetzt stärker ins Visier geraten.
Auch die Ukraine ist in der Nacht vor der russischen Invasion offenbar Opfer einer großangelegten Cyber-Offensive geworden, wie Spezialistinnen des in Bratislava ansässigen IT-Sicherheitsunternehmen ESET herausgefunden haben. Die Schadsoftware, die die Expertinnen "Hermetic Wiper" nennen, hat offenbar in hunderten Systemen von mindestens fünf verschiedenen ukrainischen Organisationen Daten unwiderbringlich gelöscht. Die Expertinnen sehen außerdem Hinweise, dass die Attacke bereits Monate vorher vorbereitet wurde. Nach Ansicht vieler Expertinnen passt die Attacke zu der militärischen Strategie Putins.
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