Justus Haucap weist Vorwürfe über platzierten “FAZ”-Beitrag zu Uber zurück.


Uber-Leaks: Der Ökonom Justus Haucap bestreitet in der "FAZ", einen positiven Gastbeitrag in der Zeitung im Auftrag von Uber geschrieben zu haben. Sein "FAZ"-Text sei am 6. Dezember 2014 erschienen, den Vertrag über das "Abfassen eines Presseartikels" nebst einer Uber-Auftragsstudie habe Haucap erst rund zwei Wochen später unterschrieben. Welchen Beitrag Haucap im März 2015 dann tatsächlich abgerechnet habe, lasse sich heute nicht mehr rekonstruieren – bekannt sei wohl lediglich, dass es ein "Newsletter-Artikel" gewesen sein soll: "Doch der 'FAZ'-Beitrag war es definitiv nicht", beteuert Haucap. Zudem gebe besagter "FAZ"-Text "1:1 die Inhalte des Hauptgutachtens der Monopolkommission" wieder, der Haucap bis zum Sommer 2014 angehörte. Zudem stellt Haucap klar, dass er erst seit April 2016 Mitglied Mitglied des Kuratoriums der FAZIT-Stiftung ist, welche die journalistische Unabhängigkeit der "FAZ" sicherstellen soll.

Die Uber-Files bringen den Fahrdienstleister derzeit in Erklärungsnot. Über 124.000 Dokumente hat ein internationales Team von rund 180 Journalistinnen ausgewertet, zunächst hatte ein Whistleblower die Unterlagen dem "Guardian" zugespielt. Uber soll u.a. mit fragwürdigen Mitteln versucht haben, Gesetze zum eigenen Vorteil zu verändern. Hierzulande recherchierten NDR, WDR und die "Süddeutsche Zeitung" darüber. Zuletzt war z.B. bekannt geworden, dass Uber sich im Rahmen seiner Lobbyarbeit sehr für den ehemaligen "Bild"-Chef Kai Diekmann interessiert hat. In E-Mails schrieben Uber-Führungskräfte demnach, Diekmann könne Türen öffnen und sei der "beste Weg, um zu Merkel zu kommen".
faz.net, turi2.de (Background)