Kai Gniffke spricht sich für ein Mantelprogramm der Dritten aus.


Wir sind eins? Der SWR-Intendant und künftige ARD-Vorsitzende Kai Gniffke kann sich ein gemeinsames Mantelprogramm der Dritten mit Regionalanteilen "gut vorstellen", sagt er den Zeitungen der Verlagsgruppe Rhein-Main: "Das ist ein Gedanke, den wir in den kommenden Monaten und Jahren intensiv diskutieren sollten." Eine Einstellung des ZDF oder des Ersten ist für ihn jedoch keine Option: "Ich möchte mir nicht vorstellen, dass wir eines Tages nur noch 'Tagesschau' oder 'heute' haben. So wie ich mir nicht vorstellen möchte, dass wir in Deutschland nur noch eine starke überregionale Zeitung hätten." Gniffke bezeichnet sich selbst in dieser Hinsicht als "ein glühender Verfechter des Wettbewerbs". Zudem tue die Konkurrenz von ARD und ZDF "unserem Angebot in seiner gesamten Breite gut, nicht nur bei der aktuellen Information".

Gniffke will zudem nicht am Unterhaltungs-Auftrag der Öffentlich-Rechtlichen rütteln, "mit Zähnen und Klauen" werde er etwa "Volksmusiksendungen verteidigen, die auch das Unterhaltungsbedürfnis von älteren Menschen ansprechen, die unser Land aufgebaut haben". Generell sehe er zwischen Sendungen wie "Verstehen Sie Spaß?" und dem Dschungelcamp "große Unterschiede". Es sei nicht nur die Aufgabe des ÖRR, "harte Themen abzuarbeiten und Probleme zu beschreiben".
allgemeine-zeitung.de, welt.de
(Foto: SWR)