Von Mut bis Wut: Die Entscheidung der Ministerpräsidentenkonferenz zur ÖRR-Reform und die Vertagung in der Causa Rundfunkbeitrag produziert auf Senderseite unterschiedliche Reaktionen. ARD-Chef Kai Gniffke (links) ist in seinem Statement um Optimismus bemüht. Er sagt, dass "Teile des Reformstaatsvertrags in die richtige Richtung gehen, doch manche Regelung stellt uns vor Herausforderungen. Aber wir packen das an." Eine Entscheidung zur Beitragserhöhung wäre "hilfreich" gewesen, sagt er zunächst umsichtig, lässt später jedoch wissen: "Wir werden prüfen, was das für die ARD bedeutet, inhaltlich und juristisch." ZDF-Intendant Norbert Himmler bilanziert ernüchterter "drei schwierige Botschaften" der MPK: Eine Reduktion der Ausspielwege, eine Einschränkung der Möglichkeiten, besonders junge Menschen online zu informieren, sowie die fehlende Klärung der künftigen Finanzierung. Die Arbeitsgemeinschaft der öffentlich-rechtlichen Redaktionsausschüsse kritisiert den Reformstaatsvertrag härter als "rückwärtsgewandt und weltfremd". Sprecher Hubert Krech sieht ein "ein Einknicken der Politiker vor den Verlegern". Zudem sei es der AG zufolge "fahrlässig, eine so weitreichende Reform, die die ganze Gesellschaft betrifft, in so kurzer Zeit durchzuboxen".
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