Karstadt-Eigner René Benko sieht für Kaufhäuser eine große Zukunft .


K.u.K.-Monarch: René Benko, Gründer und Chef des österreichischen Karstadt-Besitzers Signa, sieht nach der Fusion mit Kaufhof rosige Zeiten für das Joint-Venture: "Wir sind vom Warenhaus als solchem zutiefst überzeugt", sagt Benko dem "Handelsblatt" in seinem ersten großen Interview seit fünf Jahren. Warenhäuser hätten "die einmalige Chance, sich in besten Citylagen als Marktplatz der Zukunft zu positionieren". Benko denkt vor allem daran, das Online-Geschäft mit dem stationären Handel zu verknüpfen. Auch der Datenschatz von gemeinsam 15 Mio Stammkunden mit Kundenkarte sei "einzigartig und wird einzigartig bleiben".

Benko glaubt, dass bei Kaufhof "fast exakt die gleichen Fehler gemacht wurden wie einst bei Karstadt", bevor Signa dort eingestiegen ist. Ohne den Zusammenschluss mit Karstadt habe Kaufhof allein keine Zukunft. Auch wenn Detailpläne noch fehlen, beschwichtigt Benko: "Was ich jetzt aber teilweise in den Zeitungen lesen muss, ist Blödsinn. Es wird nicht zu Massenschließungen kommen." Zwar seien Sanierungen unumgänglich, dennoch werde er "um jede Filiale kämpfen", sagt Benko. "Wenn ich die Kaufhof-Rettung für aussichtslos hielte, würde ich sie schlicht nicht angehen."
"Handelsblatt", S. 60 - 63 (Paid)