Wolkige Aussicht: Der Kölner Kardinal Rainer Maria Woelki wehrt sich vor dem Landgericht Köln im Eilverfahren erfolgreich gegen einen "Bild"-Artikel. In dem Bericht geht es um Missbrauchsvorwürfe gegenüber dem früheren Sternsinger-Chef Winfried Pilz. Die "Bild" hatte darüber berichtet, dass nach einem Umzug von Pilz weder Woelkis Vorgänger Joachim Meisner noch Woelki selbst das neue für Pilz zuständige Bistum über die Vorwürfe informiert hätten. In dem Zusammenhang hatte "Bild" den Kirchenrechtler Thomas Schüller zitiert und geschrieben: "Auch beim Motiv für Woelkis Dienstpflichtverletzung legt sich der Kirchenrechtler fest" – diese Aussage darf die "Bild" nun vorerst nicht mehr wiederholen.
Die "Bild" ergänzt den Artikel um folgende Anmerkung: "Die Äußerung von Professor Thomas Schüller, wonach Pilz bei Woelki unter Denkmalschutz stehe, wurde aus rechtlichen Gründen zunächst gelöscht." Ein Sprecher der Zeitung bezeichnet die Entscheidung als "falsch", man habe Schüller korrekt zitiert und prüfe weitere rechtliche Schritte. Zudem könne man festhalten: "Die eigentlichen Vorwürfe 'einer klaren Dienstpflichtverletzung' selbst werden von Kardinal Woelki nicht angegriffen."
spiegel.de, bild.de
(Foto: Picture Alliance / Panama Pictures, Christoph Hardt)